29.8.2019 – Portree und Waternish

Es stürmt und regnet stark. Irgendwann stehe ich dann doch auf.

Ausnahmsweise lasse ich den Motor etwas warmlaufen. Es geht gleich steil bergauf. Die Windböen machen mir etwas sorgen, aber beim Fahren spüre ich sie kaum noch. Erstmal fahre ich nach Sligachan. Dort gibt es Internet und ich kann einen Wetterbericht abfragen. Die Aussichten sind nicht toll. Am Nachmittag soll es etwas besser werden. Also weiter nach Portree.
Ich bleibe am freien Parkplatz stehen. Vorne sind die Womoparkplätze voll, aber hinten gibt es ein weiteres Feld. Noch regnet es häufig. Ich bleibe erstmal im Womo und gehe ins Internet, auch um mal wieder zwei Seiten des Blogs abzusetzen. In regelmäßiger Folge ist es ruhig, dann kommt der starke Regen und dann bläst es gehörig.
Ich gehe dann doch in den Ort. Bei der Tourismusinfo hole ich mir einige Flyer. Da es gerade nicht regnet, gleich runter zum Hafen und zu den bunten Häusern.

Eine Seemöwe hat es sich auf einem Autodach gemütlich gemacht und dient (auch mir) als Fotomotiv.

Dann kommt wieder der Regen. Ich gehe hoch und verbringe etwas Zeit in einem der Kunst- und Andenkenläden. Hier finde ich aber nichts. Ein Paar stellt sich auch unter, der Hund bleibt draußen, wie vorgeschrieben. Dann kommt die Verkäuferin dazu und meint, er soll ihn doch ruhig reinholen, damit er nicht allein im Regen sitzen muß. Ich gehe den oberen Weg lang und mache Bilder.

Dann folgen Einkäufe und ein Burger vom Fish&Chips. Dazwischen regelmäßige Regengüsse.

Ich überlege, was bei dem Wetter Sinn macht. Da ich sowieso schon die Skyeskins auf dem Plan hatte, fahre ich nach Waternish, das ist die mittlere Halbinsel im Norden. Gleich beim Abzweig ist die Fairy Bridge.

Nichts besonderes, aber zumindest muß man nicht weit gehen. Immerhin steht man fast drauf. Man geht nur weg, um einen vernünftigen Blickwinkel zu bekommen. Das andere Womo stand am nächsten Tag immer noch da.

Weiter geht es über eine Single Track Road. Der Flyer gibt noch ein paar weitere historisch interessante Punkte an. Allerdings sieht man von und an der Straße nichts und könnte auch gar nicht stehenbleiben. Beim ersten Versuch bei Skyeskins finde ich keinen Platz und parke daher erstmal unten am Wasser für ein paar Bilder.

Als ich wieder zurückfahre, fällt mir das Schild einer Tauchbasis auf. Auch das Haus erkenne ich wieder. Hier hatten wir uns vor 13 Jahren mal erkundigt. Der Chef hatte damals den Begriff “T-Shirt Weather” benutzt, da er noch im T-Shirt herumging, während wir im warmen Anorak froren, und er meinte, das Wetter wird erst schlechter.

Als ich wieder zur Straße hoch komme, ist bei Skyeskins Platz geworden.

Es startet gerade eine Führung, der ich mich anschliesse. Es wird der ganze Prozeß von der rohen Schafshaut bis zum fertigen Fell erklärt und gezeigt.

Am Ende kommt man zum Verkaufsraum unter dem Dach, wo Felle aller Art und Preise zu sehen und zu kaufen sind. Dazu alle möglichen Produkte daraus. Da ich sowieso schon länger so ein Fell wollte, suche ich mir ein braunes aus. Mein Souvenirbudget ist somit klar gesprengt.

Ich folge der Straße nach Trumpan. Allerdings biege ich kurz davor nach Ardmore ab. Das ist zwar fast das gleiche und führt auch ans gleiche Ziel, allerdings ist die Straße sehr eng und mies. Zum Glück kein Verkehr. Bei der alten Kirche (hier geschah vor langem mal ein Massaker) gibt es einen Parkplatz. Ich fotografiere an der Kirche und entscheide dann, hier über Nacht zu bleiben.

Es geht starker Wind, daher richte ich mein Womo entsprechend aus. Da es noch hell ist und gerade nicht regnet, mache ich einen Spaziergang zu den Klippen Richtung Waternish Point, der aber für mich zu weit weg ist (ca. 5km).

Zuerst folgt der Weg einem landwirtschaftlichen Fahrweg, der aber immer schlechter wird. Dann gehe ich in Richtung Klippen über die Wiese runter. Da ich dem Klippenrand nicht so ganz traue und der Wind sehr stark bläst, bin ich vorsichtig.

Ich folge einem Trampelpfad (Menschen oder Schafe?) zurück. Dabei muß ich einige kleinere Bäche überqueren und einige Schluchten, die diese gebildet haben, bevor sie in die Tiefe stürzen, umgehen.

Nach anderthalb Stunden bin ich zurück am Womo. Das ist der kleine weiße Punkt im Hintergrund.

Hier sind inzwischen ein Kastenwagen und ein Kombi anscheinend auch zum Übernachten gekommen. Später gesellt sich noch ein Holländer dazu. Kurz vor der Dämmerung kommt tatsächlich noch mal kurz die Sonne durch ein kleines Loch in den Wolken durch.

Dann setzt wieder der Regen ein. Der Wind bläst die ganze Zeit stark und schüttelt das Womo leicht. Ich messe Geschwindigkeiten von 56km/h, und das war sicher nicht das Maximum.
3707km – 77km