16.8.2019 – Anreise – dritter Tag – bis Schottland

Ich fahre zuerst durch Dover. Das Linksfahren ist gewöhnungsbedürftig. Zum Glück ist es weit nach Mitternacht und niemand ist unterwegs. Außerdem geht die Strecke über längere Zeit als zweispurige Einbahn durch die Stadt. Die Navis sind sich erst uneinig. Ich wähle eines, die anderen folgen dann.
Dann komme ich auf die Autobahn. Der erste Teil hat selbstleuchtende Lämpchen an allen Straßenmarkierungen, fast wie alte Videospiele. Was hier nur weiß aussieht, ist tatsächlich rot und grün.

Ich erreiche recht bald London und Dartford Crossing. Es ist gar nichts los. Leider ist dahinter ein Teil der M25 gesperrt und man muß eine Umleitung fahren. Anscheinend habe ich mich nicht verfahren und komme aus London raus.
Der Sprit wird langsam knapp. Ich bin in der Nähe von Cambridge. Ich fahre eine Tankstelle (vom Navi) an, die wieder mal zu ist. Die zweite hat zum Glück auf. Ich hole auch Geld aus dem Automaten, wahrscheinlich zu einem ungünstigen Kurs. Es geht noch ein wenig weiter, dann werde ich doch müde. Ich fahre in einen kleinen Ort, um im Internet nach einem Platz für die Nacht(Tag) zu suchen. Etwas weiter nach Norden gibt es einen. Direkt neben der Autobahn soll er sein. Ich parke dort in der Straße, in die mich das Navi führt, und suche ihn erstmal. Durch eine schmale Einfahrt kommt man zu einer Parkfläche, die zu einer Einrichtung gehört und genutzt werden kann. Es ist jetzt 5:30 Ortszeit. Man hört die nahe Autobahn.
1630km

Ich wache gegen 9:30 auf und mache mich fertig. Heute ist die Strecke nach Norden dran. Es gibt einige Staus und auch sonst sehr viel Verkehr und LKW. Die scheinen hier schneller zu fahren – bis zu 100km/h ? Tatsächlich regeln sie bei 60 Meilen/h oder 97km/h ab. Dafür ist die erlaubte Geschwindigkeit nur 113km/h. Das Überholen auf der Autobahn geht inzwischen ganz gut. Aber man muß immer auch die Zusatzspiegel genau beobachten, was bei uns mit dem linken Spiegel fast wegfällt.
Zwischendurch bleibe ich auf einem Parkplatz an der Autobahn stehen. Dort werden die Besucher vor Dieseldieben gewarnt. Der Wind wird sehr stark, sodaß ich das Lenkrad gut festhalten muß.
Nach Gretna Green will ich ein Flugzeugmuseum und New Lanark besichtigen. Beides geht heute auf jeden Fall nicht mehr. Ich fahre bis Gretna Green und schaue mir das an. Die Erzählungen stimmen, sehr kommerziell. Ich bleibe nicht lange und kaufe nur ein paar Bonbons.

Da ich kaum noch Wasser habe, will ich einen Campingplatz aufsuchen, wo ich auch Duschen könnte. Am Loch Maben finde ich einen. Meine Zufahrt ist die falsche und sehr eng. Allerdings gibt es keinen Platz mehr am Asphalt und das Gras ist sehr naß, sodaß ich Sorgen habe, ob ich erst auf den schrägen Platz und dann auch wieder runter komme. Ich fahre also weiter.

Der nächste Platz ist nur für Mobilhomes. Ein weiterer wohl nur eine Certified Location. Schon die Zufahrt ist nicht zu erkennen. Also weiter Richtung Dumfries. Ich bleibe kurz stehen und stelle fest, daß ich fast am Luftfahrtmuseum bin. Nur leider gibt’s hier nirgendwo einen Campingplatz. Zum Wassertanken sehe ich nur die Möglichkeit am Caerlaverock Castle, wo ich schon beim letzten Urlaub in Schottland war. Am Weg stoppe ich kurz beim Lidl. 

Die vorgesehenen Plätze am Castle sind schon ziemlich voll, aber es gibt noch einen an der Seite. Vorher tanke ich noch Wasser. Jetzt muß ich halt “zuhause” duschen. Der Platz wird nicht mehr richtig bewirtschaftet. Stehen ist gratis. VE (Ver- und Entsorgung) soll man mit Spenden (Box oder Internet) begleichen. Am Abend kommen noch weitere Fahrzeuge, und es wird richtig voll.
Den ganzen Tag gibt es immer wieder Regen und tiefe Wolken.
2082km