26.8.2019 – Wanderung zum “eas a’chual aluinn” Wasserfall

Noch ein schöner Tag. Am Nachmittag sollen die Wolken zuziehen, was auch stimmt.
Heute geht es nicht voran, sondern zurück, aber nur einige km. Es ist eine Wanderung geplant. Es geht zum “eas a’chual aluinn”, dem höchsten Wasserfall Britanniens mit 200m Fallhöhe. Der kürzeste Weg von der A894 hat etwa 5km und 2x 250m Höhenunterschied, da die höchste Stelle des Wegs auf halber Strecke liegt. Ich starte gegen 9:00 an einem Parkplatz am Loch na Gainmhich, und der Weg ist am Anfang kaum zu erkennen. Ich habe mir die Route auf Osmand gesucht und kann so genau sehen, ob ich noch drauf bin und wie weit es noch ist. Schon bald muß man einen kleinen Bach auf Steinen überqueren.

Dazu gehört gleich daneben auch ein Wasserfall, dessen Ende man nicht erkennen kann.

Der Hang ist wieder von Wasser getränkt. Oft muß man neben dem Weg gehen, der zum Bach geworden ist. Unten sieht man teilweise mehrere Routen nebeneinander, wo neben den vorhandenen Spuren nach trockeneren Wegen gesucht wurde.

Nach einiger Zeit erreiche ich den kleineren und etwas höher liegenden Loch Bealach a Bhuirich. Ab hier wird es besser mit dem Wasser und dem Matsch. Ich mache eine erste Rast.

Dann folgte der Anstieg zur maximalen Höhe, wo nochmal gerastet wird. Dahinter wird es wärmer und der Wind läßt deutlich nach. Es geht erst bergab, dann eine Weile eher eben, bis man auf den Bach stößt, der mal der Wasserfall werden soll. Hier ist er noch eher klein und man kann ihn leicht queren.

Ich bleibe aber auf dieser Seite und gehe abwärts bis zum oberen Ende des Wasserfalls. Der Hang ist noch schlimmer als die früheren. Nur Matsch. Ich rutsche einmal aus und breche einmal durch ein Loch bis zum Knie ein. Irgendwann erreiche ich den Wasserfall, wie im Internet angegeben. Leider sieht man von hier nur die Kante, aber sonst nichts. 

Ich quere den Bach ein Stück weiter oben und gehe auf die rechte Seite.

Hier ist die Sicht schon wesentlich besser. Nur das untere Stück ist verdeckt.

Wer genau schaut, sieht im Loch im Hintergrund einen kleinen weißen Punkt. Das ist das Boot vom Vortag, das hier den Passagieren eine bequemere, wenn auch entferntere Sicht auf den Wasserfall bietet.

Ich klettere tiefer runter. Hier wird es steil, feucht und nicht so sicher wie gewünscht, da der Hang nach unten anscheinend in eine Wand übergeht. Ich erreiche eine Stelle, an der man den kompletten Wasserfall sieht, mache meine Fotos und klettere vorsichtig wieder hoch. Leider liegt der Fall im Schatten. Für besseres Licht müßte man recht früh am Morgen da sein.

Auch am gegenüberliegenden Hang sieht man eine lange Folge von Wasserfällen.

Für den Rückweg nutze ich die Stöcke, die mir besonders abwärts helfen, wenn ich schon etwas müde werde. Da der linke Weg am Bach so schlecht ist, bleibe ich auf der rechten Seite und gehe erstmal ohne Weg frei nach oben. Nach einiger Zeit treffe ich auf einen Pfad, den ich schon am Navi gesehen hatte. Hier gibt es sogar einige Steinmännchen, um den Weg zu kennzeichnen. Ansonsten gibt es auf dem Weg keine Zeichen. Man muß dem Navi folgen, bzw. allem, das irgendwie nach einem Pfad aussieht. Ich treffe wieder auf den Bach, quere ihn und kann den Weg zurück nehmen. An der höchsten Stelle trinke ich mein letztes Wasser. Runter geht es jetzt bedeutend leichter, auch wenn unten wieder der Matsch beginnt. Sogar hier kann ein Frosch überleben, allerdings ein ganz kleiner von nur knapp über 1cm.

Ich bin ziemlich allein. Am Anfang überholt mich ein Wanderer, mit dem ich kurz rede. Wasser und Matsch sollen hier der Normalzustand sein. Er ist aber wesentlich schneller unterwegs. Am Anfang des Rückwegs treffe ich noch auf zwei Pärchen. Den Rest des Tages bin ich allein. Nach etwa 6h erreiche ich ziemlich geschafft das Womo. Heute will ich nichts mehr machen und fahre nur noch zum Parkplatz am Ardvreck Castle, das ganz in der Nähe liegt. Die versprochenen Wolken sind da, und ich kann noch einige mehr schottisch düstere Bilder vom Castle machen.

Meine SAT Anlage spinnt schon wieder. Bisher hatte ich sie nicht eingesetzt. Wieder das gleiche Problem, das zuhause gelöst schien. Reset durch Einspielen neuer SW wird erst dadurch vereitelt, daß die Schnittstelle nicht erkannt wird, was neue Treiber aus dem recht langsamen Internet bedarf. Als das dann geht, hat es keine Wirkung :-(. Da muß ich zuhause härtere Maßnahmen in Erwägung ziehen. Wenn auch nicht unbedingt den Vorschlaghammer, mit dem ein Bekannter gern widerstrebende Technik behandelt.
3297km – 35km