1.9.2019 – Duncarron, Falkirk Wheel, Kelpies

In der Nacht hat es immer wieder mal geregnet, jetzt sieht es aber gut aus. Die meiste Zeit des Tages blauer Himmel mit Wolken.
Ich starte meine erste Irrfahrt. Duncarron Medieval Village. Ein nachgebautes mittelalterliches befestigtes Dorf. Die Straßen sind sehr eng dorthin. Die Navis geraten an ihre Grenzen. Da meine Koordinaten offensichtlich das Dorf, aber nicht z.B. einen Parkplatz bezeichnen, entscheidet sich das Garmin, einfach eine gerade Linie über ein Feld zu zeichnen. Das war wohl nichts. Außerdem muß ich erst eine Weile fahren, bevor ich umdrehen kann. Nächster Versuch mit Magic Earth. Nicht viel besser. Eine Route über sehr enge Single Track Roads, die ich an einem View Point abbreche.

Jetzt weiß ich auch, was “ford” bedeutet. Mein Ducato hat seine erste Furt bewältigt. Das Navi will noch eine große Schleife ziehen. Also mal auf der Karte genauer nachschauen. Da gibt es einen Waldparkplatz in der Nähe. Den hatte ich mangels Schildern erstmal ignoriert. Tatsächlich paßt er aber. Von hier kann man zu fuß weitergehen. Anscheinend verstecken sie sich gern. Nur ein kleines Schild weist daraufhin. Am Weg dann ein weiteres, daß man hier wegen Bauarbeiten nicht weitergehen darf.

Ich tue es trotzdem und komme irgendwann zum Tor. Eine Kette ist aufgesperrt. Man kann hinein. Allerdings ist hier nicht viel zu sehen, auch kein Mensch. Außer einem Plastik(?) Skelett in einem Eisenkäfig.

Ich bin wieder gegangen. Bis das mal sehenswert ist, wird es noch dauern. Dabei sieht die Homepage professionell aus und gibt auch die Öffnungszeiten etc. an. Allerdings keine Details über die Anfahrt. Da ich den Parkplatz schon bezahlt habe, gehe ich einen der Wanderwege am Stausee ein Stück entlang.

Hier ist viel los. Familien, Radfahrer, viele Hundebesitzer sind unterwegs. Also weiter im Programm.

Als nächstes dachte ich eigentlich, die Koordinaten zu einem Museum am Antonius Wall zu haben. Auch hier sind sich die Navis recht uneinig. Auch die Straßenschilder sind nicht sehr häufig. Schließlich findet ein Navi das Ziel am Straßenrand, wo ein Fußweg auf einen Hügel führt. Leider keine Chance, irgendwo in der Nähe zu halten. Nach einigem Kreisen suche ich im Internet und stelle fest, daß diese Punkte nur Reste des Walls in der Landschaft beschreiben. Soviel dazu.

Das nächste Ziel sollte einfacher sein: die Kelpies bei Falkirk. Auf dem Weg überlege ich mir, daß ich schon lange nicht mehr beim Falkirk Wheel war und das sowieso auf dem Weg liegt. Das ist eine Schiffshebeanlage in Form eines großen Rades, das große Kästen mit Wasser und Booten auf eine höhere Ebene befördert.

Ich folge dem ersten Wegweiser zu einem Parkplatz dort. Dort sind wir vor 13 Jahren gestanden. Es hat sich einiges geändert. Hier dürfen nur noch Busse und PKW (Höhenbalken) stehen. Also weiter. Die Navis wollen ja sowieso noch weiter. Erst folgt aber ein Zwischenstop bei einem Tesco am Weg. Tanken und Einkaufen. Nach weiteren Kilometern komme ich doch zum richtigen Parkplatz. Mit Schranke fürs Zahlen und dem Automaten, der einem das Ticket gibt, natürlich auf der falschen Seite. Auf einem der ersten Plätze stehen schon viele Womos, wo ich mich dazustelle. Hier könnte man auch für 15GBP übernachten. Der Platz liegt höher und man sieht direkt auf den oberen Wasserweg. Das hab ich beim letzten Mal überhaupt nicht bemerkt. Also gehe ich erstmal hoch und folge dem Boot, das gerade ankommt durch einen Tunnel.

Dahinter dreht es um und fährt wieder zurück. Die Luft im Tunnel hinter dem Boot ist übel wegen der Auspuffgase. Ich sehe keine Belüftung. 

Diese Touren sind nur für das Erleben des Wheels. Oben und unten gehen aber die Schleusen weiter und werden auch von Kanalbooten genutzt. Für die industrielle Nutzung kam der Kanal damals zu spät und wurde heute nur für den Tourismus wiederbelebt.


Ich mache einen Rundgang über das Gelände. Es gibt alle möglichen Freizeitvergnügungen rund ums Wasser und hauptsächlich für die Kleinen.

Inzwischen folge ich dem Beispiel einiger Fotografen, die schon die ideale Stelle gefunden haben, und fotografiere die nächste Halbdrehung des Rades.

Das Wetter ist ideal zum Fotografieren: meistens sonnig, blauer Himmel mit schönen Wolken.

Dann geht es doch zu den Kelpies weiter. Das sind zwei 30m hohe Pferdekopfskulpturen aus Stahl. Das sind nur Erscheinungsformen von Wassermonstern, zu denen auch das Loch Ness Monster gehört.

Die Statuen stehen in einem weitläufigen Parkgelände (Helix).

Der vordere Parkplatz ist gratis und reicht geradeso für das Womo. Man könnte für 5GBP übernachten. Auch hier wieder viele Familien und Teenager auf dem Sonntagsspaziergang.

Es wird schon spät und ich fahre weiter nach Edinburgh auf den Mortonhall Campingplatz. Morgen will ich nach Edinburgh hinein.
4322km – 158km